Am Dienstag den 8. Dezember 2020 wurden, verteilt über ganz Frankreich, neun Genoss:innen von der DGSI, der französischen Anti-Terror-Einheit, verhaftet. Die Genoss:innen kommen aus Toulouse, Dordogne, der Region Paris, Brittany und Rennes. Ihnen wird in etwa “Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung zur Planung eines terroristischen Anschlags” vorgeworfen. Bis auf eine Person sind mittlerweile alle wieder frei, teilweise nach monatelanger Untersuchungshaft.
Das Gerichtsverfahren steht noch aus und bis dahin sind die Genoss:innen unter Justizkontrolle. Die Angeklagten, die sich nicht ml alle gegenseitig kennen, wurden schon lange beobachtet. Zu den angewandten Methoden gehören sowohl digitale Überwachung, wie das Anbringen von Abhöreinrichtungen in Fahrzeugen, als auch physische Überwachung.
Libre Flot, die Person, die noch in Untersuchungshaft sitzt, wird in Einzelhaft gehalten und kann nur eingeschränkt Besuch empfangen. Als offiziellen Grund für die fortwährende Behandlung unter diesen Umständen, während die anderen Angeklagten schon wieder entlassen wurden, nennen die Behörden, dass Libre Flot vermeintlich Anführer:in der “Gruppe” sei. Sie begründen die strengen Haftbedingungen damit, auf diese Weise vermeintlichen Einfluss auf andere Gefangene zu unterbinden.
Anfang Februar lehnte ein:e Richter:in Libre Flots Antrag auf Entlassung, um nach über einem Jahr in Untersuchungshaft nicht hinter Gittern auf den Prozesse zu warten, ab.
Um Anarchist:innen zu unterstützen, die als “8. Dezember Gruppe” kriminalisiert werden, hat sich in Frankreich das 8/12-Kommittee gegründet. Auf Grund der Sprachbarriere ist die internationale Berichterstattung bis jetzt nicht vorhanden. Wir brauchen jetzt internationale Solidarität und richten unseren Aufruf an Genoss:innen weltweit.